Es geht um nicht weniger als die schulische Heimat von über 500 Kindern und die Arbeitsplätze von über 50 angestellten Lehrerinnen und Lehrern und weiteren Beschäftigten wie Küchenpersonal, Hausangestellte und Fährleute. Und um fast 170 Jahre Schultradition.

Die Schulgemeinschaft des Franziskus Gymnasiums auf der traditionsreichen Rheininsel Nonnenwerth, wo seit 1854 hochwertige Bildung im franziskanischen Geiste vermittelt wird, soll – so der Schulträger, der vor knapp 16 Monaten die Insel von den Franziskanerinnen von Nonnenwerth erwarb – geschlossen werden. Seine Begründung: Angeblich horrende Kosten für den Brandschutz. Doch die seiner Kostenschätzung von „mindestens 10 Millionen Euro“ zugrundeliegenden Unterlagen hält er unter Verschluss. Die zuständigen Behörden gehen von deutlich geringeren Kosten aus.

Zudem wurde das Exposé eines Immobilienmaklers, das das Schulgebäude als Standort für ein Projekt mit Luxuswohnungen anpreist, publik. Dies nährt Zweifel an den Absichten des neuen Geschäftsführers der Schulträger-GmbH und der Objektgesellschaft, die das Eigentum an der Insel übernommen hat.

Das private, staatlich anerkannte Franziskus Gymnasium Nonnenwerth erhalten!

Die Nonnenwerther Schulgemeinschaft ist seit jeher geprägt durch einen Zusammenhalt, der seinesgleichen sucht. Um ihre Schule auf der Rheininsel bei Remagen zu erhalten,  haben sich die Familien aktueller Schüler*innen, ehemalige Nonnenwerther und weitere Unterstützer und Förderer in dem eingetragenen Verein „Nonnenwerth retten“ zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Die Trägerschaft der Schule übernehmen und das Eigentum an der Insel zu erwerben.

Klingt ambitioniert? In der fast 170 Jahre währenden Existenz der Schule auf Nonnenwerth ist ein großes Netzwerk entstanden. An der zu den besten Schulen des Landes Rheinland-Pfalz zählenden Institution haben zahlreiche Kinder eine ausgezeichnete Bildung genossen, die heute in Deutschland und der Welt in verantwortungsvollen Positionen sitzen. Sie sind sich dessen bewusst, was diese Schule ihnen gegeben hat – und bereit, etwas zurückzugeben.

Demonstration von ca. 700 Schüler*innen, Eltern und Ehemaligen am 3. November 2021 auf der B9 in Rolandswerth.