Offener Brief: Handelt jetzt, bevor es für die Schüler:innen von Nonnenwerth zu spät ist!

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Worum geht es eigentlich in der Causa Nonnenwerth? Um Macht, Geld, Politik, Kirche, Lobbyismus und Föderalismus? Genau danach sieht es derzeit aus. Der „schwarze Peter“ wird von einem zum anderen gereicht. Im wahrsten Sinne des Wortes.

NEIN! Es geht um unsere Kinder. Um Lebewesen mit echten Emotionen, die derzeit größtenteils aus Angst, Verzweiflung und Besorgnis bestehen, da die Kinder ihre Schule verlieren könnten. Nicht nur ihre Schule, sondern ihre Freunde, ihre Heimat und ganz besonders ihre Freude. Daher sollten sie nicht als Spielball für die Erwachsenen dienen. Aber der ein oder andere scheint dies derzeit zu vergessen:

  • wenn der Politiker seine Augen verschließt und sagt, es gibt keine Möglichkeit zu unterstützen,
  • wenn die Nonne ohne Rücksicht auf die Kinder die Schule verkauft und die Vertragsmodalitäten verschweigt und die Betroffenen hierzu belügt,
  • wenn der Firmeninvestor die Insel mit dem besonderen „Spirit“ kauft, auf der aber, oh Mist, noch Schüler:innen zur Schule gehen,
  • wenn die Länder die Kinder wie früher in Ost und West nach Bundesland aufteilen, damit alle Schüler:innen „irgendwie“ unterkommen,
  • wenn die Schulbehörde meint, die Kinder könnten ohne große Umstände eine andere Schule besuchen.

Und genau das geht nicht. Falls Nonnenwerth geschlossen wird, sind Schulen durch den Föderalismus gezwungen, die Kinder in NRW und RLP aufzuteilen. Hierzu kommen ggf. auch Kinder, die schon jahrelang eine Schule im anderen Bundesland besuchen. Viele Kinder sind gezwungen, mehr als eine Stunde Fahrtweg auf sich zu nehmen, um eine andere und adäquate Alternativschule zu besuchen. Freundschaften gehen durch die weiten Entfernungen kaputt. Die Abiturklassen können ihre ausgesuchten Leistungskurse nicht weiterführen und müssen ggf. wiederholen. Und natürlich kommen noch unzählige weiter Schwierigkeiten hinzu. Und warum? Weil die Erwachsenen nur nach Profit und Macht streben? Alle sagen immer, die neue Generation ist verweichlicht und unselbstständig. Ich sehe gerade besonders engagierte Schüler:innen, die alles darum geben, die gegeben Umstände nicht einfach hinzunehmen und kämpfen. Und wer ist hier verweichlicht? Diejenigen, die gerade wegschauen und sich darauf berufen, dass alles seine Ordnung hat. Wie sollen diese Erwachsenen ein gutes Vorbild sein? Außer als Negativbeispiel, weil wir sagen können, genauso werdet ihr nicht!

Ich fordere daher alle noch einmal auf zu handeln. Sei es der Eigentümer, dem doch eigentlich das Kindswohl wichtig ist, oder die kirchlichen Angehörigen, die endlich mal die Chance nutzen sollen, die Kinder zu unterstützen. Die Politiker, die nach Schlupflöchern und Auswegen suchen sollen und die Schulbehörden, die erkennen müssen, dass es ohne diese Schule in der gesamten Umgebung zu erheblichen Chaos kommen wird.

Handelt jetzt, bevor es für die Schüler:innen von Nonnenwerth zu spät ist!

Julia Eich (Mutter zweier Nonnenwerth Kinder)

1 Kommentar

  1. Danke für die ehrlichen Worte! Es wäre auch jetzt für die katholische Kirche die Möglichkeit, ein positives Zeichen zu setzen! Ebenfalls für die zuständigen Politiker! Nonnenwerth ist es wert eine Schule und ein zu Hause zu bleiben! Bitte weiter kämpfen!

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